Björn Dahlem - Quantum Random Goblet (Blue Ring)

Bekannt wurde Björn Dahlem seit den 2000er Jahren durch seine Darstellungen vom interstellaren Raum, von Galaxien, Superclustern oder Schwarzen Löchern. In seinen raumgreifenden Installationen und Skulpturen setzt er sich mit kosmischen Phänomenen auseinander, die am Rande der menschlichen Vorstellungskraft liegen. Ein beständig wiederkehrendes Motiv seines Werkes ist die Relation von wissenschaftlichen Weltbildern und ästhetischen Bildwelten. Dahlem entwickelt utopische Modelle eines künstlerischen Universums, die von einer Ästhetik des perfekt Unperfekten geprägt sind. Zu ihrer Herstellung verwendet er profane Materialien aus dem Bau- und Heimwerkermarkt ebenso wie gezielt ausgewählte Alltagsgegenstände und Fundobjekte, welche als symbolisch aufgeladene Gegenstände entweder gleich als solche oder aber in von ihm überarbeiteter Form eingesetzt werden. Seine Edelsteine sind aus Kunststoff oder Glas. Vermeintliche Materialien wie Gold und Silber kommen bei ihm als Metalliclack aus der Sprühdose.  In der Kollaboration mit Georg Hornemann hat Dahlem sich nun am Hornemannsche Fundus von Schmuck-entwürfen bedient. So finden neben anderen Objekten, wie z. B. Maraschinokirschen, Kiefernzapfen oder einer Christbaumkugel auch verschiedene Maquetten des Goldschmiedateliers Eingang in die universellen Strukturmodelle von Dahlems Skulpturen. Die feinzieselierte, kristalline Formensprache des Goldschmiedes begegnet dem bewussten Bricoleurtum des zeitgenössischen Künstlers mit seinen metaphorisch-philosophischen Inhalten und gehen wie selbstverständlich in den von Dahlem geschaffenen Objekten der Installation auf. Björn Dahlem (geb. 1974 in München) studierte von 1994 bis 2000 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Hubert Kiecol. 2012 wurde er Professor für Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Seit 2017 ist er Inhaber der Professur für Skulptur, Objekt & Installation an der Bauhaus Universität in Weimar.